Entstehung
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Es war eine dieser Nächte, die man nicht vergisst. Nicht wegen dem, was gelungen ist, sondern wegen dem, was trotz aller Hoffnung einfach nicht geklappt hat. Zwei Herren, fest in der Fasnacht verwurzelt, voller Ideen und mit dem Herzen am rechten Fleck, wollten einer altgedienten Clique neues Leben einhauchen. In der sogenannten Schattenstunde, irgendwo zwischen Idealismus und Emotionen, wurde versucht, ein altes Feuer neu zu entfachen. Doch das Schicksal, launisch wie es manchmal ist, hatte andere Pläne. Der Versuch verpuffte, nicht in einem grossen Knall, sondern in einem stillen, fast traurigen Schweigen.
Doch was wie ein Ende aussah, war in Wahrheit der Anfang. Enttäuscht, aber nicht gebrochen, verliessen die beiden die Szene nicht allein, sondern Seite an Seite, mit einem neuen funken im Herzen. Was vorher nur eine einfache Freundschaft war, wurde in jener Nacht zu einer echten engen Freundschaft geschmiedet. Man kann es Familie nennen. Aus Frust wurde ein Plan, aus Plan wurde Bewegung und aus Bewegung wurde eine Idee, die sich nicht mehr aufhalten liess.
Denn wer um vier Uhr morgens die Kirchenglocken hört und dabei Gänsehaut bekommt, weiss was Fasnacht wirklich bedeutet. Es ist mehr als Lärm, Kostüm und Räppli, es ist ein Zustand. Eine Zeit, in der Gemeinschaft auf wahnsinn trifft, Musik durch die Gassen hämmert, Schnaps in den Venen brennt und selbst die grössten Chaoten plötzlich poetisch werden. Diese Magie, diese Romantik, dieses ungezähmte Leben, genau das wollten sie nicht nur erleben, sondern mitgestalten.
Der Zufall oder das Schicksal, führte sie in eine verrauchte Bierlokalität. Mit ihnen eine kleine, aber ehrliche Truppe an Wegbegleiter. Die Gespräche wurden tiefer, die Gesten lauter, das Bier kälter und die Ideen heisser. Irgendwann war klar, wir brauchen keinen alten Namen, wir brauchen einen neuen. Etwas Eigenes. Etwas, dass zu uns passt. Und so wurde, mitten in der Nacht, zwischen brennenden Schnapsgläsern und nassen Bierdeckeln, eine neue Clique geboren.
Alle im Raum wurden in den Plan eingeweiht. Es wurde eine Gründungsurkunde geschrieben, mit Leitsätzen versehen, unterschrieben und von einer improvisierten Taufpatin besiegelt, mit Schnaps, versteht sich. Die Namenssuche begann sofort. Man befragte Freunde und Fremde, forderte Vorschläge, lachte Tränen und verwarf Dutzende Ideen.
In jener Nacht wurde Frau Fasnacht um eine Wagenclique reicher. Vielleicht keine grosse, aber eine ehrliche. Eine, die aus Enttäuschung entstand, aus Freundschaft wuchs und in die Gemeinschaft wurzelt. Eine Clique, die nicht perfekt sein will, sondern echt.
Und wie das Leben so spielt, blieb es nicht bei den Gründungsvätern allein. Mittlerweile hat die Clique Die Vernääblede Zuwachs erhalten, eine starke Frau, die mit ihrem Charme, ihrer Klarheit und einem feinen Gespür für Zwischenräume unsere Reihen bereichert. Sie bringt einen frischen Wind, einen neuen Wipe, wie man so schön sagt. Weibliche Intuition trifft auf närrische Leidenschaft, Bodenhaftung auf Vision.
Die Vernääblede leben. Und wie. Und sie wächst.